Restless Legs

Ruhelose Beine – …eine behandelbare Krankheit.

RLS (restless legs syndrome) und PLMS (periodic limb movement syndrome)

Für viele eine jahrzehntelang währende Qual: Sie legen sich nach einem anstrengenden Tag nieder – und wenn es im Bett so richtig schön warm und entspannend ist fangen die Beine (manchmal auch die Arme) „zu arbeiten“ an: Man spürt kribbeln, laufen, brennen, ja auch Krämpfe und Zucken. Manchmal können sogar komplexe Bewegungen stattfinden. Meist ist es nicht schmerzhaft, aber doch so lästig, daß man nicht schlafen kann. Nur Aufstehen hilft. Man versucht es mit Kneippgüssen, kaltem Wasser, Entspannungstraining, der Erfolg ist gering. Viele Ärzte werden konsultiert, aber wenige können helfen.

Oft werden Beruhigungsmittel verordnet, Elektrolyte, Vitamine – meist hilft dies alles nichts.

Ursachen

Restless legs können bei verschiedenen Erkrankungen als Symptom auftreten. In jedem Fall ist es günstig den Neurologen zu kontaktieren. Er stellt die Weichen zur Durchuntersuchung, er kann aber auch mit einfachen therapeutischen Maßnahmen rasch und nachhaltig Abhilfe schaffen. Hier einige Überlegungen zu den Ursachen des Leidens:

Neuropathie: bei Zerstörung der isolierenden Nervenscheiden wird die Leitgeschwindigkeit der Nerven verringert und es kommt zu Krämpfen, Gefühlstörungen und Schmerzen. Die Ursache von Neuropathien ist extrem vielgestaltig. Sie kann vom nicht entdeckten Diabetes über chronische Vergiftungen und Entzündungen bis zur Erbkrankheit reichen: eine Durchuntersuchung ist daher unbedingt notwendig.

Durchblutungsstörungen – arteriell oder venös und Blutdruck-Schwankungen : hier wird eine internistische Durchuntersuchung notwendig sein, vielleicht auch eine Gefäßuntersuchung (Doppler) der Beine.

Zuckerkrankheit – Diabetes: kann auch bei geringer Neuropathie zu restless legs führen.

Eisenmangel (Anämie, Ferritin-Mangel, Vitaminmangel): hier bringen bereits wenige Blutuntersuchungen rasche Abklärung.

Dialyse: Patienten die sich wegen Nierenversagen einer Hämodialyse unterziehen müssen, leiden zu gut 30% nach einigen Jahren ebenfalls an dem RLS.

Dopaminmangel

Seit 1996 ist bekannt, daß – unabhängig von den erwähnten Ursachen – das Restless legs Syndrom auch durch einen Mangel des Überträgerstoffes Dopamin die häufigste Form ist. Während bei der Parkinsonerkrankung dieser Überträgerstoff in der schwarzen Substanz fehlt, ist es beim RLS ein Mechanismus der sich vom Hirnstamm auf das Rückenmark auswirkt. Die Ursache für diesen Defekt ist eine autosomal-dominante Vererbung. Das Alter für das Auftreten der Symptome wird von einer Generation zur nächsten niedriger.

Die Diagnose wird Großteils aus einer genauen Anamnese zu stellen sein, ein wichtiges Hilfsmittel ist das

Schlaflabor

In der sogenannten Polysomnographie, die Ableitung mehrer Vitalparameter (Herzfrequenz, Atmung, Augenbewegungen, Muskelaktivität) während einer Nacht könne viele Schlafstörungen genauer untersucht werden. RLS wird durch diese Untersuchung aufgedeckt. Es hat sich auch in den Studien, die bisher darüber gemacht wurden gezeigt, wie schwerwiegend diese Krankheit den Schlaf in seiner Architektur stört. Dadurch wird auch klar, daß Schlafmittel meist gar nicht helfen. Epilepsiemedikamente, Neuroleptika und Antidepressiva können schon mehr, wenn es darum geht, diese Art von Schlafstörung zu behandeln.

Restless Legs, periodische Glieder-Bewegungen eine Erkrankung mit vielen Ursachen. Sie benötigt allerdings geduldiges therapeutisches Vorgehen und dabei kann ein Arzt helfen. Es ist notwendig mit dieser Krankheit den Neurologen aufzusuchen, er verordnet nicht nur die ruhe-bringenden und gut verträglichen Medikamente, er erstellt auch einen Plan der Durchuntersuchung, so daß es rasch und sicher eine klare Diagnose gibt.